Landshut, 04.08.2012 - Die Anspannung stand ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben, den Mannschaftsmitgliedern der THW-Jugend Berlin-Mitte.
Wochenlang hatten sie bereits trainiert um nicht die rote Laterne mit nach Berlin zu bringen. Jugendbetreuer „Kalli“ Sannkowski, vor einigen Jahren selber noch Jugendlicher, legt noch einen drauf. Heute will er mit seinem Team jene Mannschaften schlagen gegen die er damals als Jugendlicher verloren hat.
Es ist 14:00 Uhr und der Wettkampf wird nach kurzen Grußworten durch Innenminister Friedrich und THW-Präsident Broemme gestartet.
Zwei Stunden höchste Konzentration folgen. Die Wettkampfbahn ist wie eine echte Einsatzstelle aufgebaut, die Aufgaben vergleichbar.
Verletzte müssen versorgt und vom Übungsturm gerettet werden. Einer von ihnen in großer Höhe, der andere unter einer schweren Stahlplatte. Beleuchtung muss her, da die Dunkelheit einbricht und man Licht an der Einsatzstelle braucht.
Parallel dazu arbeiten andere an einem Brunnen aus Sandsäcken, einem Steg aus Gerüstteilen und Holz sowie an einem Holzpferd auf dem zum Schluss der Finale-Ritt mit Schild und Lanze ausgeführt werden muss – ganz im Zeichen des historischen Ringelstechens auf gleichnamiger Veranstaltungswiese in Landshut.
Auch der Besuch durch Innenminister Friedrich und der einsetzende Regen konnten dem fleißigen Treiben keinen Abbruch bringen. Immer wieder wurde die Wettkampfmannschaft durch die extra angereisten Helfer aus Berlin angefeuert.
Erst das Schlusssignal stoppte die Jugendlichen. Einige sanken vor Erschöpfung auf die Knie. Tränen flossen. Die Zeit war um und nicht alle Aufgaben waren erfüllt. Enttäuschung machte sich breit. Würde es reichen?!?
Ja es reicht! Ein stolzer 13. Platz für die Jugendlichen des THW Ortsverbandes Berlin-Mitte! Jubel und Freude bricht aus. Alle Ziele erreicht – man ist erleichtert.
Stolz nehmen sie vom Innenminister den Pokal und die Urkunde entgegen und freuen sich über ihren ganz persönlichen Sieg. Auch ihr Ortsbeauftragter Thomas Neumann ist stolz. Er würde mit jedem von ihnen sofort bedenkenlos in den Einsatz gehen.
Für einige von ihnen heißt es nun aber auch neue Wege gehen. Mit dem Bundesjugendwettkampf endet ihre Zeit als Jugendlicher und neue Aufgaben liegen als erwachsene THW-Helfer vor ihnen.
Fotos & Text: THW