Mit Hochdruck hatten THW-Kräfte seit Tagen deicherhöhende Maßnahmen im Bereich Magdeburg durchgeführt. Heute fielen dort die Scheitel von Elbe und Saale aufeinander, zogen durch die Stadt und erreichten höhere Pegel als bei der Flut 2002.
An Mulde, Weißer Elster und Saale sinkt inzwischen der Wasserspiegel. Jedoch halten Sickerstellen und abrutschende Deiche die THW-HelferInnen weiter in Atem. Aktuell sind im Bereich des Landesverbandes rund 1.300 THW-Kräfte im Einsatz.An der Saale beginnen bei sinkenden Pegeln bereits die Aufräumarbeiten, Keller werden freigepumpt. Große Anspannung herrscht noch an der Elbe, wo gestern die Autobahn 9 mit einem riesigen Sandsackwall vor Überflutung geschützt werden konnte. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mussten heute wegen Absenkungen eines Deiches bei Aken mehrere Orte evakuiert werden.
Auf der Elbe bei Mühlberg (Brandenburg) transportieren vier Boote der Fachgruppen Wassergefahren aus Potsdam, Berlin-Reinickendorf, Lichtenberg und Seelow Sandsäcke und Faschinen auf der Elbe hinüber zum gegenüberliegenden Deich. Die Bundeswehr liefert das Material, den wasserseitigen Transport übernimmt das THW und Kräfte der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr verbauen das Material zur Sicherung der beschädigten Deichabschnitte. Nun. bereiten sich die Altmark und die Prignitz mit dem Erhöhen der Deiche auf das Hochwasser vor. Über eine Länge von 20 Kilometern sind mehrere Deiche zu verteidigen.
Folgende Einsatzschwerpunkte gibt es im Bereich des Landesverbandes Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt:
SACHSEN-ANHALT
Weißenfels
Das THW übernahm Transport- und Versorgungsfahrten in überfluteten Bereichen. Eingesetzte THW-Kräfte: Weißenfels
Halle (Saale)
In Halle (Saale) entspannt sich die Lage, der Katastrophenalarm wurde aufgehoben. Immer noch bangen Einsatzkräfte und Bevölkerung darum, dass der Gimmritzer und Passendorfer Damm nicht abrutschen. Das THW ist weiter mit Sandsackverbau und Transportarbeiten beschäftigt. Das THW leistet Führungsunterstützung und Fachberatung beim Katastrophenschutzstab, beim Sandsackverbau, führt Transportarbeiten und Pumparbeiten durch.
Eingesetzte THW-Kräfte: Halle (Saale), Berlin Treptow-Köpenick, Merseburg
Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Nach einer Teilevakuierung Bitterfelds wurde am Seelhauser See ein Stück Deich gesprengt, damit das Wasser Richtung Mulde abfließen kann. Das THW führt Pumparbeiten und Pegelmessung durch. Auch Stromversorgung, Beleuchtung und Fachberatung gehören zu den Aufgaben. Gestern wurden auf dem See Steganlagen etc. abgebaut, damit bei drohender Überflutung der Deich mit Treibgut nicht beschädigt wird.
Eingesetzte THW-Kräfte: Wolfen-Bitterfeld, Senftenberg, Rathenow, Bad Belzig, Berlin Treptow-Köpenick, Meldorf, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin-Mitte, Berlin Tempelhof-Schöneberg, Heiligenhaus
Aken
Wegen Absenkungen eines Deiches half das THW heute bei der Evakuierung mehrerer Orte.
Eingesetzte THW-Kräfte: Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Naumburg, Merseburg, Berlin-Mitte
Dessau
In Dessau-Roßlau betreibt das THW für den Landkreis mit derzeit 91 Einsatzkräften einen Sandsackbefüllplatz mit Auslieferung, In nur fünf Tagen wurden fast eine Million Sandsäcke verfüllt. Dabei leitete das THW am Spitzentag 600 freiwillige Helfer und zusätzliche Bundeswehrkräfte an.
Gearbeitet wird in zwei Schichten rund um die Uhr.
Eingesetzte THW-Kräfte: Dessau, Bad Homburg, Sangerhausen, Frankfurt (Oder), Seelow, Forst, Fürstenwalde, Berlin Spandau, Gießen
Wittenberg / Jessen / Schweinitz
In Wittenberg unterstützen Fachberater den Katastrophenschutzstab und führen Pumparbeiten durch.
Eingesetzte THW-Kräfte: Hamburg Harburg, Elmshorn, Bergedorf, Eimsbüttel, Wittenberg,
Vockerode
Aufgaben der THW: Hochwasserabwehr
Eingesetzte THW-Kräfte: Neuruppin, Bochum
Magdeburg
Mit 214 Helfern liegt der Schwerpunkt des THW-Einsatzes zurzeit in Magdeburg. In Rothensee läuft das Wasser in den Ortsteil, die Einwohner müssen ihre Häuser verlassen. Betroffen sind etwa 2800 PersonenWeitere 1.400 Kräfte werden auf Anforderung des Landes Sachsen-Anhalt nachgeführt. Es wird ein hoher Druck auf die Deichanlagen über einen längeren Zeitpunkt befürchtet. Aufgaben der THW: Betreiben Sandsackfüllplatz, Fachberatung, Führungsunterstützung, Deichverteidigung, Betreiben eines Bereitstellungsraums.
Eingesetzte THW-Kräfte: Potsdam, Magdeburg, Halberstadt, Brandenburg a .d. Havel, Quedlinburg, Staßfurt, Bad Belzig, Luckenwalde, Haldensleben, Berlin Tempelhof-Schöneberg, Köln-Porz, Bonn-Beuel, Halberstadt, Berlin Treptow-Köpenick, Berlin Pankow, Neukölln
Salzlandkreis
Aufgaben der THW: Transportaufgaben, Beleuchtung, Stromversorgung, Betreiben Sandsachfüllplatz, Pumparbeiten, Pegelmessung, Deichverteidigung
Eingesetzte THW-Kräfte aus: Staßfurt, Bernburg, Gransee, Berlin Lichtenberg, Speyer, Calbe, Halberstadt, Calbe,
Schönebeck
Nach einem Wassereinbruch mussten Teile der Altstadt evakuiert werden.
Aufgaben des THW: Betreiben Sandsackfüllplatz, Deichverteidigung, Pumparbeiten, Betreiben B-Raum
Eingesetzte THW-Kräfte: Magdeburg, Quedlinburg, Frankenthal, Detmold, Hannover-Langenhagen, Korbach, Betzdorf, Jever, Lödinghausen, ein Verband aus Nordrhein-Westfalen
Stendal
Hier verschärft sich die Lage, die Elbeflutwelle drängt mit aller Wucht in den Landkreis Stendal. Es wird um die Standfestigkeit der Deiche gebangt. Aufgaben der THW: Transportaufgaben, Deichverteidigung
Eingesetzte THW-Kräfte aus: Stendal, Gütersloh, Salzwedel, Berlin Marzahn-Hellersdorf, Rendsburg, Forst, Prenzlau
Landkreis Jerichower Land
THW-Aufgaben:: Ausleuchten der Einsatzstellen, Deicherhöhung
Eingesetzte THW-Kräfte: Burg, Berlin Reinickendorf, Saarlouis, Staßfurt, Berlin Steglitz-Zehlendorf, Berlin Spandau
Landkreis Börde
THW-Aufgaben: Fachberatung, Hochwasserabwehr
Eingesetzte THW-Kräfte:: Haldensleben, Oschersleben, Magdeburg, Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Velbert
Innenministerium Land Sachsen-Anhalt:
Aufgaben der THW: Fachberatung,
Eingesetzte THW-Kräfte: Halle/Saale, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Angefordert durch das Ministerium des Innern Sachsen-Anhalt:
1.000 THW-Kräfte zum Betreiben eines Sandsackfüllplatzes sind auf dem Weg nach Magdeburg und weitere 400 THW-Kräfte mit diversen Fachgruppen wurden für Magdeburg angefordert.
BRANDENBURG
Cottbus
THW-Aufgaben: Betreiben eines Sandsackfüllplatzes, Führungsunterstützung
Eingesetzte THW-Kräfte aus: Cottbus
Landkreis Elbe-Elster
THW-Aufgaben: Fachberatung
Eingesetzte THW-Kräfte aus: Herzberg
Mühlberg/Elbe
Hier wird weiter an der Stabilisierung der Deiche gearbeitet. Mit Faschinen, Kies und Folie sollen diese weiterhin gesichert werden. Das Wasser drückt mit hohem Druck gegen die Deichanlagen.
THW-Transport: Transport von Sandsäcken und Faschinen, Beleuchtung
Eingesetzte THW-Kräfte: Potsdam, Herzberg, Berlin Reinickendorf, Gransee, Berlin Lichtenberg, Seelow,
Landkreis Prignitz
Im Bereich des Zuflusses in die Elbe ist ein deutlicher Anstieg des Havel-Wasserstandes zu verzeichnen. Um die Hochwasserregion rund um Wittenberge zu entlasten, will das Umweltministerium die Havelpolder fluten. In Wittenberge wurde nun auch die höchste Alarmstufe ausgerufen.
THW-Aufgaben: Fachberatung
Eingesetzte THW-Kräfte: Wittenberge
Innenministerium Land Brandenburg:
THW-Aufgaben: Fachberatung
Eingesetzte THW-Kräfte: Berlin Tempelhof-Schöneberg
In Sachsen sind noch folgende Kräfte aus unserem Landesverband beschäftigt: Berlin Lichtenberg, Berlin Neukölln , Berlin Marzahn-Hellersdorf, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin Steglitz-Zehlendorf, Lübben (Spreewald)
Zurzeit helfen rund 1.300 THW-Kräfte aus dem Landesverband in den Hochwassergebieten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. In Sachsen-Anhalt sind mehr als 1.100 THW-HelferInnen im Einsatz, in Brandenburg sind es über 70 und in Sachsen 60 THW-Kräfte.Die einheimischen THW-Kräfte werden um Kräfte aus Bremen, Niedersachsen, Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westphalen und Saarland verstärkt. Die Führungs- und Koordinierung der eigenen Kräfte läuft über die Leitungs- und Koordinierungsstellen (LuK) des THW, an den Einsatzstellen koordinieren die Fachgruppen Führung/Kommunikation das Einsatzgeschehen.
Die THW-Leitung hat zwischenzeitlich eine Hotline für Arbeitgeber eingerichtet, wo Anfragen von Arbeitgebern rund um die Uhr beantwortet werden. Sie ist zu erreichen unter der Telefonnummer 0228-940-1145.
Redaktion