Berlin/Barnim, 18.05.2019 - Das Retten aus Kraftfahrzeugen übten vergangenen Samstag Helferinnen und Helfer unseres Ortsverbandes unter fachkundiger Anleitung eines Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Begleitet wurden sie von einer KTW-Besatzung des Arbeiter Samariter Bundes (ASB).
Um 7:30 Uhr verlegte der geschlossene Fahrzeug-Verband, bestehend aus zwei GKW 1, einem MLW IV, einem PKW OV und einem KTW, Richtung Autoverwertung. Dort angekommen, gab es eine kurze Einweisung in die nötigen vorbereitenden Schritte und das bereit zu legende Material um eingeschlossene Personen aus PKW befreien zu können.
Angefangen beim Thema Eigensicherung, über Glas- und Batteriemanagement, bis hin zur patientengerechten Rettung wurden alle nötigen Themen durch den erfahrenen Ausbilder der Freiwilligen Feuerwehr angesprochen und erklärt. Anschließend ging es daran, einen Kleinwagen, welcher noch auf allen vier Rädern stand, mit den Rettungsmitteln zu Sichern und zu öffnen. Es wurden verschiedene Werkzeuge zum Brechen der Fenstergläser ausprobiert, die Rettungstechnik „Große Seitenöffnung“ durchgeführt und das Dach abgetragen. Für diese Maßnahmen ist eine gründliche Erkundung des Fahrzeuges erforderlich, um zum Beispiel nicht ausgelöste Airbags zu umgehen. Nachdem das Dach abgetragen wurde, wurde der Dummy mit einem Spineboard aus dem Auto gehoben.
Nach einer kurzen Pause ging es dann einem zweiten PKW an den Kragen. Dieses Mal sollten die Helferinnen und Helfer den Dummy aus einem auf dem Dach liegenden Fahrzeug retten. Das Fahrzeug wurde mit Steckleiterteilen und Holz zum Unterbauen stabilisiert und gesichert. Ziel war es, das Dach an allen Säulen komplett abzutrennen, den Patienten vom Gurt lose zu schneiden und dann das Dach mit dem Dummy unter dem Fahrzeug herauszuziehen. Die „Golden Hour of Shock“ gibt eine maximale Rettungszeit vom Eintreffen am Einsatzort bis zur Patientenübergabe von 20 Minuten vor. Keine leichte Aufgabe bei solch einem Szenario. Des Weiteren wurde festgestellt, dass dieses Fahrzeug Verstärkungsrohre in der B-Säule besitzt, was bei neueren Fahrzeugen zunehmend Standard ist, eine leichte Trennbarkeit ist somit nicht mehr gegeben.
Leider war die Zeit knapp, dadurch wurde das Dach nicht mehr hinausgezogen.
Abschließend wurde aufgeräumt, die Ausstattung verlastet und erneut im geschlossenen Verband in den Ortsverband Berlin-Mitte zurückverlegt.
Einen lehrreichen Abschluss fand der ereignisreiche Ausbildungstag dann mit einer kurzen Theorieeinheit, in der insbesondere auf Fragen zum Thema alternative Antriebe, wie z.B. Hybrid- und Elektroautos eingegangen wurde.
Um ca. 17:00 war der Ausbildungsdienst beendet. An dieser Stelle möchten wir uns erneut ganz herzlich bei den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr und des ASB für ihre Zeit und Geduld bedanken!
Text: Phil Kaupp (THW)
Fotos: Christian Engelke (THW)