Steigende Pegel und anhaltender Regen verschärften die Situation in den Hochwassergebieten. THW-Kräfte aus Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind mit 210 ehrenamtlichen THW-Kräften und Spezialtechnik auf Anforderung der Katastrophenschutzstäbe betroffener Landkreise und Kommunen in Grimma, in Leipzig und in den Hochwassergebieten Sachsen-Anhalts im Einsatz.
Am Freitag wurde der THW-Ortsverband Quedlinburg von der örtlichen Feuerwehr in Bad Suderode mit Beleuchtungsaggregaten, für die Sandsackbereitstellung und den –verbau angefordert. Der Ortsverband Naumburg setzte bei überfluteten Straßen am Sonntag ein wattfähiges Fahrzeug für die Rettungswache ein.
Am Sonntag übernahm das THW aus Weißenfels mit hochwassergängigen Einsatzfahrzeugen Transportaufgaben für die Einwohner. Die Orte Kraßlau und Leina im Burgenlandkreis sind von der Außenwelt abgeschnitten, Straßen in Weißenfels stehen unter Wasser. Das THW richtete einen Pendelverkehr ein. Boote der Fachgruppe Wassergefahren sind im Überflutungsgebiet eingesetzt.
Im Auftrag der Stadt Halle (Saale) erhöhten der Ortsverband Halle (Saale) gestern den Hochwassersteg, den er vor einer Woche vorsorglich errichtetet hatte um einen und verlängerten ihn um 15 Meter. Die Hallenser THW-Helfer gaben heute ebenfalls Führungsunterstützung, übernahmen Transporte und halfen beim Sandsackverbau. Auf der Saale bei Calbe sammelten heute Helfer aus dem Ortsverband mit dem Mehrzweckarbeitsboot Treibgut ein, um die Deiche zu schützen.
Heute Nacht sind 131 THW-Kräfte aus Berlin und Brandenburg nach Sachsen zur Verstärkung in das Katastrophengebiet Grimma und nach Leipzig aufgebrochen. Inzwischen sind sie an den Einsatzstellen eingebunden: In Grimma ist die Fachgruppe Führung/ Kommunikation aus Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf zur Führung der Einheiten eingesetzt. Dort sind auch drei Fachgruppen Wasserschaden/ Pumpen aus Lübben und aus den Berliner Ortsverbänden Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf mit Hochleistungspumpen tätig. Mit schwerer Technik stehen zwei Fachgruppen Räumen aus Cottbus und Berlin-Pankow für die Sandsack-Logistik bzw. zum Räumen von Schlamm und Geröll zur Verfügung. Weil bei Überflutung Strom abgeschaltet und Notstrom erzeugt werden muss, ist das Wissen der drei Fachgruppen Elektroversorgung aus Eberswalde, Berlin-Lichtenberg und Berlin Steglitz-Zehlendorf gefragt. Aus Berlin sind auch drei technische Züge aus Neukölln, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg zur Deichverteidigung angefordert worden. Eine Fachgruppe Logistik mit Kräften aus den THW-Ortsverbänden Eberswalde und Fürstenwalde kümmert sich um die Versorgung der Einsatzkräfte mit Material und Verpflegung.
In Leipzig helfen ein Technischer Zug aus Berlin Tempelhof-Schöneberg und ein Kipper-Fahrzeug aus Frankfurt (Oder) bei der Bewältigung der Hochwassersituation.
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist ein Deich gebrochen, THW-Kräfte aus Wolfen-Bitterfeld, Senftenberg und Rathenow eilen mit Hochleistungspumpen dorthin zu Hilfe. Dort wird auch die Fachgruppe Elektroversorgung aus Sangerhausen unterstützen.
Das THW Dessau betreibt seit heute einen Sandsackplatz und hat die Fachgruppe Räumen im Einsatz.
Seit Ende vergangener Woche ist das THW im Dauereinsatz, mittlerweile kämpfen in den Hochwassergebieten mehr als 2.000 THW-Einsatzkräfte gegen die Wassermassen an und unterstützen den lokalen Katastrophenschutz.
Redaktion