Vom 18. zum 20. August 2023 hat der DRK KV Berlin-Zentrum e.V. ihre Großübung „DoomsdAID 2023“ angesetzt und erstmals eine Einheit des Technischen Hilfswerks zu dieser Übung eingeladen. Der Ortsverband Berlin-Mitte des Technischen Hilfswerks stellte eine Bergungsgruppe mit Gerätekraftwagen und Wechselbrücken-Anhänger für die Übung. Die Bergungsgruppe wurde während des gesamten Übungszeitraumes in die Führungsstruktur des DRK eingegliedert. Außerdem beteiligten sich zwei Einsatzkräfte mit dem MTW TZ des Ortsverbandes im Rahmen der im Vorfeld erfolgten Übungsorganisation und -planung sowie der begleitenden Beobachtung des Übungsablaufs vor Ort.
Die angelegte Übung wird bereits das dritte Jahr in Folge durch den DRK KV Berlin-Zentrum e.V. organisiert und bediente sich in diesem Jahr der Rahmenlage eines Unwetterereignisses mit starken Infrastruktur- und Naturschäden. Das Organisationsteam erdachte sich in monatelanger Vorbereitung unterschiedliche Szenarien zum Einsatz der Kräfte des DRK sowie des THW. Hierbei wurde besonderer Wert daraufgelegt, dass die Einheiten ihre zentralen Kernaufgaben beüben und außerdem die organisationsübergreifende Aufgabenbewältigung und Kooperation kennenlernen und umsetzen.
Zusammen mit einem Sanitätszug des DRK KV Berlin-Zentrum e.V. verlegten die Einsatzkräfte des THW OV Berlin-Mitte am Freitagnachmittag des 18. August 2023 zum 180 km entfernten Truppenübungsplatz Jägerbrück der Bundeswehr in einem Marschverband.
Vor Ort eingetroffen konnten Unterkünfte der Kaserne für die Einsatzkräfte bezogen werden. Bereits in der Nacht vom 18. zum 19. August begann das erste Szenario, welches eine Massenpanik nach Sturmereignissen und Infrastrukturausfällen simulierte. Das THW wurde im Rahmen dieses Szenarios in den Bereichen Ortung von Vermissten, Schaffung von behelfsmäßigen Konstruktionen zum Überwinden von Hindernissen, Beleuchtung der Einsatzstelle sowie Unterstützung bei der Rettung und dem Transport von Verletzten eingesetzt. Nach nur wenigen Stunden Schlaf und einem kurzen Frühstück erfolgten weitere Aufträge für die Bergungsgruppe. Eine örtliche ärztliche Behandlungspraxis musste aufgrund von Gebäudeschäden und Infrastrukturausfällen evakuiert werden. Hierbei unterstützte die Bergungsgruppe bei Erkundung des Gebäudes, der Ortung von verletzten und toten Personen sowie der Vorbereitung und Durchführung von Pumparbeiten, um Kellerräume wieder begehbar zu machen. Als direkten Folgeauftrag erhielt die Bergungsgruppe die Aufgabe zur Unterstützung einer Gebäudeerkundung für ein zu errichtendes Behelfskrankenhaus, in dem durch Einsatzkräfte des DRK mehrere Fässer mit gefährlichen Stoffen aufgefunden wurden. Unter Atemschutzgeräten identifizierten die Einsatzkräfte der Bergungsgruppe die Gefahrstoffe und beseitigten diese aus dem Gebäude. Im Anschluss unterstützten sie die Einsatzkräfte des DRK bei der Einrichtung des Behelfskrankenhauses. Nach den beiden größeren Szenarien an dem Samstag erhielten die Kräfte der Bergungsgruppe eine kleine Verschnaufpause, bevor sie im Rahmen der Unterstützung eines Patiententransports von einer Einsatzstelle zum errichteten Behelfskrankenhaus das Retten einer eingeklemmten Person aus einem Kraftfahrzeug nach einem Verkehrsunfall in enger Zusammenarbeit mit Rettungskräften des DRK übten. Um die eingeklemmte Person retten zu können, wurde das gesamte Dach des KFZ mithilfe des hydraulischen Rettungssatzes sowie dem Einsatz der Säbelsäge und anderem Rettungsgerät entfernt, sodass die Einsatzkräfte des THW und die Rettungskräfte des DRK die Person mithilfe eines Spineboards befreien und behandeln konnten. Am Folgetag konnten die Einsatzkräfte des THW ihr Wissen beim abschließenden Szenario des Übungswochenendes am Sonntag einsetzen. Nach einem schweren Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen im beteiligten Fahrzeug, einer eingeklemmten Person unter dem Fahrzeug sowie etlichen Verletzten im Umfeld, unterstützen die Einsatzkräfte der Bergungsgruppe das DRK bei der Befreiung der eingeklemmten Personen mithilfe des Einsatzes des hydraulischen Rettungsgerätes. In der weiteren Zusammenarbeit mit den Rettungskräften des DRK unterstützen die Einsatzkräfte des THW bei der Versorgung und dem Transport von verletzten Personen.
Nach dem abschließenden Szenario und Nachbereitungsarbeiten erfolgte die Rückverlegung nach Berlin erneut im Marschverband.
Die gesetzten Ziele der Übung „DoomsdAID 2023“ können als voll erfüllt angesehen werden. Besonders die organisationsübergreifende Zusammenarbeit funktionierte problemlos und ergänzte sich im Rahmen der Szenarien erfolgsorientiert. Der Ortsverband Berlin-Mitte des Technischen Hilfswerks dankt in besonderer Weise dem DRK KV Berlin-Zentrum e.V. für die Einladung zur angelegten Übung und möchte sich ausdrücklich für die herausragend gute Vorbereitung und Durchführung der Übung bedanken. In Erfahrung des Wochenendes soll die organisationsübergreifende Zusammenarbeit ausgebaut werden. Eine Beteiligung bei der im Jahr 2024 folgenden Sommerübung wurde bereits in Aussicht gestellt.
Text: THW